Tams SniffControl
Seit Anfang Dezember 2010 bietet Tams eine neue Erweiterung zum EasyControl
Digitalsystem an: Das SniffControl. Es kann als Adapter
verstanden werden, mit dem man MM und DCC Zentralen an das EasyControl
Digitalsystem anschließen kann, mit dem Ziel, diese als zusätzliche Steuergeräte
zu nutzen.
Zum Einstig ein Übersichtsbild. Von links: Zentrale Tams MasterControl (MC), SniffControl, HandControl und Märklin CS2.
Das SniffControl hat zwei Buchsen für das Tams EasyNet. Eine Buchse verbindet
das SniffControl mit der MC und die andere Buchse kann für den Anschluss weitere
EasyNet Komponenten verwendet werden; z.B. das HandControl. Links auf der
Platine des SniffControl befindet sich eine Schraubklemme, an die der
Gleisausgang der "gesnifften" Zentrale angeschlossen wird. Im obigen Bild ist
damit die CS2 verbunden.
Das SniffControl versteht die Lokprotokolle MM 14, MM 28, DCC 14, DCC 28 und
DCC 128. Außerdem erfolgt eine Umsetzung auf das Lokprotokoll, das für die
gesniffte Adresse in der MC definiert ist. Somit dürfen sich Anzahl an
Fahrstufen und Protokolle zwischen MC und gesniffter Zentrale unterscheiden.
SniffControl und mfx Loks: Das mfx Protokoll wird nicht
gesnifft, und so nützt auch die automatische mfx Lokanmeldung der CS2 nichts.
Man legt zusätzlich in der CS2 entweder eine MM oder DCC Lok an. Dies sieht man
gut auf dem nächsten Screenshot der CS2. Links ist die mfx Lok mit 13 Funktionen
und rechts die manuell angelegte Variante als MM Lok mit 9 Funktionen.
Es gibt nun zwei interessante Varianten, wie man möglichst viele Funktionen
der mfx Lok von der CS2 via SniffControl schalten kann:
1. Lok ist in der MC definiert mit MM und in der CS2 definiert mit MM.
Schaltbar sind so 9 Funktion (F0-F8), wobei die letzten vier Funktionen über die
2. MM Adresse geschaltet werden.
2. Lok ist in der MC definiert mit m3
und in der CS2 definiert mit DCC. Schaltbar sind so 15 Funktionen (F0-F14).
Die MC bietet über ihr zweizeiliges Display keine Möglichkeit, die vielen
verschiedenen Funktionen einer mfx Lok zu visualisieren. Man muss schon wissen,
was auf F0 bis Fn liegt. Ebenso besteht auch nicht die Möglichkeit, eine
Funktion als Impuls- oder Schaltfunktion in der MC zu definieren. All diese
Möglichkeiten bietet die CS2, was so gesehen die CS2 sehr interessant als
Steuergerät für MC macht. Das gleiche gilt natürlich auf für ECoS und CS1.
Das SniffControl kann maximal 15 Lokadressen sniffen. Sendet die gesniffte
Zentrale mehr als 15 Adressen, dann leuchtet die rote LED am SniffControl. In
diesem Fall hilft meist nur ein Reboot der gesnifften Zentrale und/oder das
kurze entfernen des SniffControl vom EasyNet. Für die CS2 ist es wichtig, dass
die Einstellung unter Setup -> "Lok automatisch anfahren" ausgeschaltet ist.
Weichen schalten: Weiterhin kann das SniffControl auch
Weichen im DCC Format sniffen. Auch hier erfolgt eine Umsetzung auf das in der
MC definierte Weichenformat. Es ist also durchaus möglich, dass die MC einem MM
Weichendecoder MM Format sendet, jedoch von der gesnifften Zentrale DCC
empfängt. Auch hier ist die CS2 ein interessantes Steuergerät für die MC, denn
man bekommt so ein Gleisbildstellpult und Fahrstraßen für die MC, was diese von
hause aus ja nicht hat.
Sicherlich stand bei der Konzeption des SniffControl die CS2 nicht im
Vordergrund. Vielmehr waren es vermutlich Geräte wie die MS1/2, Fleischmann
PROFI-BOSS oder das Märklin 6021. Da das SniffControl keine MM Weichenbefehle
versteht, können die Komponenten 6040 Keyboard und 6043 Memory an einer 6021
nicht genutzt werden. Jedoch das 6071 InfraControl und weitere 6038 Control 80f
sind nutzbar.
Im Falle der MS1/2 ist es wie bei der CS2. Die automatische mfx Anmeldung
einer mfx Lok kann nicht genutzt werden. Man muss die zu steuernde Lok in der
MS1/2 manuell oder aus der MS1/2 Datenbank anlegen. Steuern kann man dann die
Funktionen F0 bis F4.
Das SniffControl ist auf der Tams Webseite mit einem Preis von € 49
angegeben. Ich habe das SniffControl seit ca. zwei Wochen mit der CS2 im Einsatz
und konnte bisher keine Probleme feststellen. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass
systembedingt Fahrbefehle, die an der MC erteilt werden, nicht auch an die
gesniffte Zentrale zurück gesendet werden. Der Datenfluss ist also ein
Einbahnstraße in Richtung MC. Der Einsatz mehrerer SniffControls ist auch
möglich. Für den Anschluss einer Roco Lokmaus 2/3/Multi an die MC verwendet man
statt des SniffControls besser das Tams XNControl, das speziell für das
XpressNET zugeschnitten ist.
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